Wut

"Zur Summe meines Lebens gehört im Übrigen, dass es Ausweglosigkeit nicht gibt."

- Willy Brandt, Erinnerungen



/// gehört wird: COLDPLAY, God Put A Smile Upon My Face ///

Montagsmaler

Uli Hoeness, der schon vor einiger Zeit "italienische Verhältnisse" in München hat kommen sehen und darüber nicht unbedingt begeistert schien, kommentierte die rot-weiß gestrichene Westkurve des Grünwalderstadions in der Nacht von Montag auf Dienstag mit den Worten: "Ich habe sehr geschmunzelt. Die Idee hätte von mir sein können."

Na, da werden sich die Jungs von der Schickeria, die sich für italienische Verhältnisse in Giesing die Nacht um die Ohren geschlagen haben, aber freuen.



/// gehört wird: VAMPIRE WEEKEND, A-Punk ///

Wieso nicht Todesstrafe?

Es heißt ja ganz gern, die Politik werde immer kurzlebiger. Das stimmt. Innerhalb weniger Monate Wochen ist nun nach Mindestlohn und Jugendkriminalität ein neues Eisen im Feuer der Beck´s dieser Welt: das Steuerstrafrecht.

Der Angesprochene, seines Zeichens gelernter Funkelektroniker und bislang nicht als Spezialist der Abgabenordnung aufgetreten, fordert nun eine "drastische Verschärfung des Steuerrechts". Das kommt im Wahlkampf, der in der Freien und Hansestadt Hamburg noch bis übernächsten Sonntag andauert, natürlich bei unsereins - dem kleinen Mann - gut an. Vor allem, wenn seine Partel in einer sogleich getexteten "Hamburger Erklärung" nachlegt und somit ein Thema zum Gegenstand des Wahlkampfs macht, das - mal wieder - mit dem Bundesland, in dem die Bürger zur Wahl aufgerufen sind, nichts gemein hat, weil im Straf- und Steuerrecht nunmal der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz Gebrauch gemacht hat. Daran könnte folglich auch der SPD-Spitzenkandidat und Kulturstaatsminister a.D., Michael Naumann, nichts ändern.

Beck´s Forderung blieb natürlich nicht lange ohne Widerhall. Sein Kollege aus Stuttgart, Günther Oettinger, der sich bislang eher durch wohl durchdachte, euphemistische, geschichtsverfälschende, zumindest fragwürdige Trauerreden auszeichnete, sprang unverzüglich auf den Zug auf und fordert "15 Jahre Haft für Steuersünder".

§ 370 der Abgabenordnung statuiert den Tatbestand der Steuerhinterziehung und sieht in seinem Absatz 3 für besonders schwere Fälle eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor.

Jetzt also 15 Jahre. Bei aller Verwerflichkeit des Handelns, die ich ja auch sehe. Aber ein schärferes Strafmaß für Steuerhinterziehung als für schwere Körperverletzung (wenn man zum Beispiel durch den Angriff das Sehvermögen verliert, § 226 StGB)? Ein höheres Strafmaß als bei sexuellem Missbrauch von Kindern (§ 176 StGB)? Eine Gleichstellung dieses Fiskaldelikts mit dem Totschlag (§ 212 StGB)? Wo bleibt hier das Augenmaß, die Nachhaltigkeit, der kühle Kopf?

Vielleicht nehme ich die Herren auch einfach zu ernst.



/// gehört wird: DIGITALISM, Echoes ///

Pacta sunt servanda, aber Profi soll´s dann schon sein

Sebastian "Pappe" Glasner hat ja in den letzten Wochen für erheblichen Wirbel in der Medienlandschaft Stadt gesorgt, weil er zum 1.FC Köln wechseln wollte (was ich hier schon einmal thematisierte).

Schließlich haben wir es der Zähigkeit des Sportmanagers Tom Eilers, der mangelnden Bereitschaft des 1.FC Köln, 150 000 Euro auf den Tisch zu legen dem gültigen Vertrag beim SV 98 zu verdanken, dass Pappe nach wie vor am Böllenfalltor kickt. Gestern nun war Glasner auf Empfehlung und Vermittlung von Sportmanager Tom Eilers auf Einladung des Fanprojekt-Teams, die an Gerhard Kleppinger herangetreten waren, zu einem Meinungsaustausch mit Anhängern in die Erbacher Straße gekommen und versuchte zu erklären, wie die entstandenen Verwirrungen und Missverständnisse entstanden sind.

Das gelang ihm auch recht ansehnlich und so präsentierte sich Glasner als schonungslos ehrlicher Kicker, der zwar enttäuscht darüber ist, die Chance, Profi zu werden, jetzt nicht wahrnehmen zu können (wobei die Enttäuschung auf die Kölner größer scheint als auf den SVD). Aber eben auch als Stümer, der nun in der Rückrunde durch Tore weiter auf sich aufmerksam machen will, um, so lautet sein erklärtes Ziel, dann eben im Sommer ins Profilager wechseln zu können. Eine längerfristige Zunkunft in Darmstadt schließt er, so war zu vernehmen, aus.

Ihm gefalle es beim SV 98, und auch die Mitspieler würden ihn immer wieder gut in Szene setzen, aber man solle doch verstehen, dass er als junger Spieler eben in den Profifußball wolle. Das, so scheint er zu glauben, kann er aber beim SVD nicht erreichen.

Kein schlechter Aufritt von Glasner, nicht die üblichen Floskeln und Phrasen und dann hat er sogar freundlicherweise noch am Kicker den Kürzeren gezogen.

Übrigens: Sebastian Glasner hat bislang 16 Tore erzielt. Nazir Saridogan deren 15.



/// gehört wird: THE LIBERTINES, Can´t Stand Me Now ///

Nach hundert Tagen

Knapp vier Monate ist Hans Kessler nun Präsident beim SV 98. So lange hat es immerhin gedauert bis die ersten ewig Gestrigen aus ihren Löchern kamen, um meist versteckt nämlich dann, wenn sie noch beim Verein in Amt und Würden sind aber auch offen, gegen den neuen Mann an der Spitze schießen. Meist unterschwellig hört man dann, Kessler "lümmele sich selbstgefällig zwischen den Fans", oder es wird ihm seine Omnipräsenz und die Nicht-Präsenz der übrigen Präsidiumsmitglieder vorgeworfen, oder, so läßt sich im Verein vernehmen, man wisse nicht, wie die nächste Saison gestemmt werden solle, weil Kessler nicht zu Potte komme, oder aber es wird ihm die Absage des Trainingslagers vorgeworfen, wofür man das alte Präsidium "geköpft" hätte.

Es braut sich also wieder etwas zusammen und hier könnte es sich rächen, dass Kessler - im Gegensatz zu seinen Vorgängern - kein Verfechter einer Freund/Feind(oder hier besser: Oppo-zugehörig/Ancien Régime-zugehörig)-Denkens ist. Kessler, der seine Vorgehensweise, zum Beispiel den abgewählten und dafür wohl im Vergleich zu seiner Erfolglosigkeit auf allen Ebenen selbstbewusstesten (Vize-) Präsident der Vereinsgeschichte, Karlheinz Hahn auf den Neujahrsempfang beim Hauptsponsor einzuladen, obwohl sein das Unternehmen "Öl Hahn" kein Sponsor des SV 98 mehr ist (Quelle: offizielle Vereinshomepage), oder dem ehemaligen Internetbeauftragten des Vereins weiter das Vertrauen auszusprechen, trotz seiner äußerst fragwürdigen Rolle nicht nur im Jahre 2003, oder aber die verantwortliche Position in der Geschäftsstelle nicht umzubesetzen, der also genau diese Vorgehensweise immer damit begründet hat, dass stets das Wohl des Vereins und nicht persönliche Animositäten sein Handeln bestimmen, muss momentan mit ansehen, dass seine Schonzeit längst abgelaufen ist.

Denkbar ungünstig direkt nach Amtsantritt, aber aus der Sicht der entsprechenden Behörden logisch, sieht er sich als gesetzlicher Vertreter des SV 98 sofort Ermittlungen entgegen und steht in Verhandlungen mit der Steuerfahndung, der Staatsanwaltschaft, den Sozialkassen und der Berufsgenossenschaft. Den Anfangsverdacht, den Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft bejahten, hat nicht er zu veranworten, sondern seine Vorgänger. Dementsprechend liest sich auch die Liste der Beschuldigten, die einen amtierenden Vizepräsident und seine Frau? genauso führt, wie (zumindest noch) den ehemaligen Sportlichen Leiter und den Mann, der am Ende seiner Laufzeit den unsäglichen Titel "Berater des Präsidiums" trug. Nichts desto trotz ist es Kessler, dem nun vorgehalten wird, es würden keine neuen Sponsoren unterschreiben. Das ist zum Einen falsch, weil erst nach seinem Amtsantritt bisherige Premiumsponsoren ihr Weitermachen signalisierten (und die Raten überwiesen) oder aber gar komplett wieder neu einstiegen. Und zum Anderen nicht redlich, denn es ist beispielsweise einer Kapitalgesellschaft, deren Anteilseigner Aktionäre sind, nur schwer zuzumuten, in einen Verein zu investieren, bei dem nicht sicher ist, ob es ihn in dieser Form in fünf Monaten noch gibt oder ob schon ein Insolvenzverfahren anhängig ist. Dieses Szenario ist so abwegig und undenkbar nämlich nicht. Daher handelt Kessler richtig, wenn er im Wege schonungsloser Offenheit den Behörden gegenüber versucht, eine "tatsächliche Verständigung" zu erreichen und so wenigstens die Steuerverfahren abschließen kann. Nicht Kessler, sondern seine Vorgänger haben diese Ermittlungen und die aus diesen Ermittlungen resultierenden Konsequenzen (meint: Zurückhaltung neuer Sponsoren) zu verantworten.

Spannend und für den Verein eminent wichtig wird es sein zu sehen, wie die in den Jahren 2003-2007 Handelnden ihre Verantwortlichkeit selbst einschätzen und ob sie bereit und finanziell in der Lage sind, für den Schaden, der eventuell sicher auf den Verein zukommen wird in Form von Nachzahlungen und Bußgeldern zumindest teilweise privat aufzukommen. Dass hier der Eine mehr Verantwortung trägt, weil er sich die Modelle (Übungsleiterpauschalen, Aufhebungsverträge vordatiert, Minijobs etc.) ausgedacht hat und der Andere weniger, weil er sie nur gekannt und geduldet hat, ist klar. Aber dass der Verein auch zivilrechtlich durchaus (trotz Entlastung) Handhabe gegenüber ehemaligen Amtsträgern und deren Beratern hat, ist ebenso klar.

Die oben beispielhaft zitierten Vorwürfe kann ich Kessler nach mittlweile etwas mehr als hundert Tagen nicht machen, denn was an Volksnähe falsch sein soll, erschließt sich mir nicht; was angesichts der momentanen finanziell ungewissen Situation an der Absage des Trainingslagers falsch sein soll, ebenso wenig, zumal in der Oberliga ein Trainingslager auf Mallorca nicht den Regelfall darstellt; auch das Neu-Sponsoren-Argument zieht, wie beschrieben, keineswegs und dass die Planung für die nächste Saison dieses Mal mit noch heißerer Nadel als sonst gestrickt werden muss, dürfte angesichts der Summen, die wohl auf den Verein seitens verschiedener Behörden zukommen werden, verständlich sein.

In sportlicher Hinsicht dagegen laufen die Vorbereitungsspiele einigermaßen katastrophal, was aufgrund der jüngeren Vereinsgeschichte für den Verlauf der Rückrunde Hoffnung geben sollte. Für das von Vielen herbeigesehnte Spiel am 12. April in Francoforte ist aus Frankfurter Sicherheitskreisen zu hören, dass sowohl Riederwald als auch der Bornheimer Hang für nicht tauglich empfunden werden, so dass mit einem Gastspiel im Waldherrstadion zu rechnen ist.



/// gehört wird: ARTIC MONKEYS, I Bet You Look Good On The Dancefloor ///

Die Dinge beim Namen nennen

Das "Classic" ist ein Saal des "programmkino rex", welches wiederum glücklicherweise nicht Teil des "CityDome"-Zusammenschlusses von "Helia", "Festival" und "Pali" ist. Der Name "CityDome" ist nämlich eine Unverschämtheit, ein Frevel.

Jedenfalls ist das Hause "rex" wahrlich alte Schule und versprüht deutlich mehr Charme als jenes Lichtspielhaus schräg gegenüber des Hauptbahnhofes. Es hat sich in den letzten Jahre auch wenig bis gar nichts getan in diesen Räumlichkeiten, und das macht auch nichts.

Und obowohl ich mich bislang nicht als ausgewiesener Kenner und Liebhaber des Programmkinos hervorgetan haben, im Gegensatz zu einem regelmäßigen Leser dieses Blogs, hat es mich gestern dorthin verschlagen. Der Grund war "Into the Wild", der neue Film von Sean Penn, der auf der wahren Geschichte des 22-jährigen Christopher McCandless (Alexander Supertramp) basiert, welcher nach seinem Studium sein bisheriges Leben mehr oder minder wegwirft und in die Wildnis Alaskas auswandert. Der Film erzählt die zweijährige Reise dorthin.

Phantastische Bilder wurden gedreht von Eric Gautier; eine beeindruckende Geschichte , die von Jon Krakauer aufgeschrieben wurde; wunderbare Musik von Eddie Vedder (welche mir ein anderer Leser dieses Blogs übrigens schon vor geraumer Zeit ans Herz gelegt hat; danke, Matthias!) und grandiose Schauspielkunst, vorgeführt vor allem von Emile Hirsch.



/// gehört wird: EDDIE VEDDER, Society //

Please Please Please

Indie vom Allerfeinsten war gestern in Darmstadt zu Gast - die Shout Out Louds!

sol-in-der-cs



/// gehört wird: AMY WINEHOUSE, Back To Black ///

Rainer Holzschuh

Komplett offen scheint die Zusammensetzung der Regionalliga in der Saison 2008/09. Während immerhin bereits feststeht, dass es drei Staffeln geben wird - Süd, Mitte und Nord - und der SV Darmstadt 98 einer von 54 teilnehmenden Vereinen ist, bewegt sich alles Weitere im Unklaren.

Immer mal wieder Öl in das Feuer der Spekulation gießt das angebliche Fachblatt Kicker, regelmäßig gefolgt von den Sportredaktionen der beteiligten Dörfer Städte. Die neueste Prognose aus Nürnberg sieht vor, dass fünf hessische Vereine sich den bayerischen und baden-württembergischen Clubs anzuschließen haben, intern auch "Tannenbaum-Modell" (im Schaubild "A") bezeichnet.

Seltsamerweise deckt sich diese Spekulation aber nicht mit den Aussagen des DFB, der verlauten läßt, erstens werde nach geografischen Gesichtspunkten und nicht nach Landesverbänden aufgeteilt. Zweitens, logische Folge, wolle man nach Abschluss der laufenden Runde und des Lizenzierungsverfahren - in Darmstadt Unwort des letzten Jahrzehnts - "möglichst gerade Linien" durch die "Fußball-Landkarte" (schöner Begriff im Übrigen; wie unterscheidet sich eine "Fußball-Landkarte" von einer "Basketball-Landkarte"?) ziehen. Und drittens, das traut man dieser Institution gar nicht zu, sei man bemüht, "Derbys so gut es geht zu erhalten".

Das wiederum spräche eher für das "Main-Modell" (im Schaubild "B"), bei dem südlich der größeren Stadt mit dem Flughafen im Norden Darmstadts eine horizontale Linie gezogen wird und den Lilien Klassiker gegen Waldhof, Worms, Saarbrücken und Großbardorf bevorstünden.

regionalliga

Man darf gespannt sein, aber rational und emotional spricht alles für B. Hoffentlich sieht man das an der Otto-Fleck-Schneise genauso.



/// gehört wird: ELTON JOHN, Rocket Man ///

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