Rote Laterne
Natürlich, der SV 98 befand sich schon in auswegloseren Lagen, zum Beispiel in der Saison 96/97, als Lothar Buchmann im Herbst kam und die Mannschaft bis zur Winterpause sagenhafte 9 Punkte holte, am Ende aber trotzdem den Klassenerhalt schaffte. Außerdem sind ja erst fünf Spiele absolviert. Und zuletzt sind es nur drei Punkte bis zu den Nichtabstiegsrängen. Trotzdem: der Saisonstart mit zwei Punkten und sage und schreibe zwei geschossenen Toren in gut 450 Minuten ist gründlich misslungen.
Krisenstimmung herrscht mal wieder am Böllenfalltor vor und man benötigt keine prophetische Gabe, um das Ende der zweiten Ära Kleppinger auszurufen. Das würde aber zu kurz greifen. Denn die Probleme liegen - unabhängig vom Finanziellen - tiefer.
Sport-Manager Tom Eilers, dessen Art im Erfolgsfall als selbstbewusst beschrieben wird, schlechtestenfalls kauzig, und nun, der negative Trend lässt sich nicht länger leugnen, als herablassend bis schnöselhaft, distanziert sich kaum noch heimlich mehr und mehr von Cheftrainer Gerhard Kleppinger. Um die Spannungen der beiden Köpfe der so genannten Sportlichen Leitung nachvollziehen zu können, muss man einige Jahre zurückblicken:
Mitte der Neunziger Jahre war Gerhard Kleppinger schon einmal Trainer der Lilien und Eilers hütete am Ende seiner Karriere wieder das Tor beim SVD. Kleppinger jedoch hielt keine besonders großen Stücke auf Eilers, mit dem er zu 2.Bundesliga-Zeiten noch gemeinsam kickte, und degradierte Eilers zur Nummer 2. Das hat Eilers ihm nie verziehen. Viele Jahre später kreuzen sich ihre Wege wieder: im Oktober 2006 übernimmt Kleppinger erneut das Traineramt am Böllenfalltor (dieses Mal vom glücklosen Gino Lettieri) und kurze Zeit später folgt Eilers auf Thomas Schmidt, nennt sich aber nicht Sportlicher Leiter, sondern Sport-Manager.
Vollends zerstört ist das Verhältnis nun seit kurzem, genauer: seit der causa Anicic. Kleppinger wollte ihn und plante mit ihm, Eilers (trotz laufendem und gültigen Vertrag) nicht. Warum, weiß nur er selbst. Am Gehalt wird es wohl kaum gelegen haben, denn wenn in dieser Angelegenheit wirklich Zahlen veröffentlich worden wären, hätten sich manche, die Anicic als Abzocker und Raffke bezeichneten, verwundert die Augen gerieben. Eilers hat jedenfalls, mit Rückendeckung des fußballerisch relativ unbedarften Präsidenten Hans Kessler, im letzten Moment die Kurve bekommen, und eine peinliche (und für den Verein verlustreiche weil aussichtslose) Posse vor dem Arbeitsgericht durch einen Aufhebungsvertrag vermieden. Kosten? Stillschweigen. Gründe? Nicht nachvollziehbar. Über diesen Streit kam es zum endgültigen Bruch zwischen Kleppinger und Eilers.
Momentan ist nicht erkennbar, warum Anicic aus der Not heraus abgeben wurde - gleichwertigen Ersatz hat Eilers jedenfalls nicht verpflichten können. Das Tragische für den Verein SV 98 ist nun erstens, dass die Sportliche Leitung, die im Normalfall übereinstimmende Vorstellungen haben (sollten) und diese versucht gemeinsam umzusetzen, heilos zerstritten ist und - so ist zu vernehmen - Sprachlosigkeit zwischen den Beiden herrscht. Unsägliche Gerüchte, die kursieren, und den Trainer betreffen, lassen zudem erahnen, dass die Truppen schon positioniert sind. Denn: Eilers und Kleppinger kämpfen, jeder für sich, um ihre Jobs und auch wenn Kleppinger in der scheinbar schwächeren Position ist, hat Eilers mit seinem oben beschriebenen Habitus sowie der Verantwortung für die Transferpolitik weder viele Freunde rund um das Böllenfalltor, noch eine Erfolgsbilanz vorzuweisen. Aber kämpfen sie auch zusammen oder wenigstens mit einem gemeinsamen Ziel? Das ist fraglich.
Nun steht in zwei Wochen die Mitgliederversammlung an und unter normalen Präsidenten könnte man erwarten, dass - eine bis dahin ähnlich trostlose Situation wie momentan vorausgesetzt - man versucht, durch eine Trainerentlassung und die damit einhergehendeNeuVerpflichtung (Dirk Wolf? Oder gar der degradierte Zivojin "Uwe" Juskic?) die Mitglieder (und Fans) zu besänftigen, sich selbst auch etwas aus der Schlusslinie zu nehmen und so einen reibungslosen Ablauf der Versammlung zu gewährleisten. Normalen Präsidenten würde man sicher auch die bislang postulierte Nibelungentreue zu Kleppinger nicht abnehmen.
Nun ist Hans Kessler aber zum Einen beileibe kein normaler Präsident. Analogien verbieten sich daher. Und zum Zweiten weist Ziffer 5 der Tagesordnung kein Bericht des Cheftrainers aus, sondern des Sport-Managers. Er trägt die Verantwortung für die sportliche Situation. Dieser sollte er sich bewußt sein. Für den Verein. Aber auch für sich selbst.
/// gehört wird: JOHNNY CASH, I Won´t Back Down ///
Krisenstimmung herrscht mal wieder am Böllenfalltor vor und man benötigt keine prophetische Gabe, um das Ende der zweiten Ära Kleppinger auszurufen. Das würde aber zu kurz greifen. Denn die Probleme liegen - unabhängig vom Finanziellen - tiefer.
Sport-Manager Tom Eilers, dessen Art im Erfolgsfall als selbstbewusst beschrieben wird, schlechtestenfalls kauzig, und nun, der negative Trend lässt sich nicht länger leugnen, als herablassend bis schnöselhaft, distanziert sich kaum noch heimlich mehr und mehr von Cheftrainer Gerhard Kleppinger. Um die Spannungen der beiden Köpfe der so genannten Sportlichen Leitung nachvollziehen zu können, muss man einige Jahre zurückblicken:
Mitte der Neunziger Jahre war Gerhard Kleppinger schon einmal Trainer der Lilien und Eilers hütete am Ende seiner Karriere wieder das Tor beim SVD. Kleppinger jedoch hielt keine besonders großen Stücke auf Eilers, mit dem er zu 2.Bundesliga-Zeiten noch gemeinsam kickte, und degradierte Eilers zur Nummer 2. Das hat Eilers ihm nie verziehen. Viele Jahre später kreuzen sich ihre Wege wieder: im Oktober 2006 übernimmt Kleppinger erneut das Traineramt am Böllenfalltor (dieses Mal vom glücklosen Gino Lettieri) und kurze Zeit später folgt Eilers auf Thomas Schmidt, nennt sich aber nicht Sportlicher Leiter, sondern Sport-Manager.
Vollends zerstört ist das Verhältnis nun seit kurzem, genauer: seit der causa Anicic. Kleppinger wollte ihn und plante mit ihm, Eilers (trotz laufendem und gültigen Vertrag) nicht. Warum, weiß nur er selbst. Am Gehalt wird es wohl kaum gelegen haben, denn wenn in dieser Angelegenheit wirklich Zahlen veröffentlich worden wären, hätten sich manche, die Anicic als Abzocker und Raffke bezeichneten, verwundert die Augen gerieben. Eilers hat jedenfalls, mit Rückendeckung des fußballerisch relativ unbedarften Präsidenten Hans Kessler, im letzten Moment die Kurve bekommen, und eine peinliche (und für den Verein verlustreiche weil aussichtslose) Posse vor dem Arbeitsgericht durch einen Aufhebungsvertrag vermieden. Kosten? Stillschweigen. Gründe? Nicht nachvollziehbar. Über diesen Streit kam es zum endgültigen Bruch zwischen Kleppinger und Eilers.
Momentan ist nicht erkennbar, warum Anicic aus der Not heraus abgeben wurde - gleichwertigen Ersatz hat Eilers jedenfalls nicht verpflichten können. Das Tragische für den Verein SV 98 ist nun erstens, dass die Sportliche Leitung, die im Normalfall übereinstimmende Vorstellungen haben (sollten) und diese versucht gemeinsam umzusetzen, heilos zerstritten ist und - so ist zu vernehmen - Sprachlosigkeit zwischen den Beiden herrscht. Unsägliche Gerüchte, die kursieren, und den Trainer betreffen, lassen zudem erahnen, dass die Truppen schon positioniert sind. Denn: Eilers und Kleppinger kämpfen, jeder für sich, um ihre Jobs und auch wenn Kleppinger in der scheinbar schwächeren Position ist, hat Eilers mit seinem oben beschriebenen Habitus sowie der Verantwortung für die Transferpolitik weder viele Freunde rund um das Böllenfalltor, noch eine Erfolgsbilanz vorzuweisen. Aber kämpfen sie auch zusammen oder wenigstens mit einem gemeinsamen Ziel? Das ist fraglich.
Nun steht in zwei Wochen die Mitgliederversammlung an und unter normalen Präsidenten könnte man erwarten, dass - eine bis dahin ähnlich trostlose Situation wie momentan vorausgesetzt - man versucht, durch eine Trainerentlassung und die damit einhergehende
Nun ist Hans Kessler aber zum Einen beileibe kein normaler Präsident. Analogien verbieten sich daher. Und zum Zweiten weist Ziffer 5 der Tagesordnung kein Bericht des Cheftrainers aus, sondern des Sport-Managers. Er trägt die Verantwortung für die sportliche Situation. Dieser sollte er sich bewußt sein. Für den Verein. Aber auch für sich selbst.
/// gehört wird: JOHNNY CASH, I Won´t Back Down ///
Achtundneunzig - 15. Sep, 18:58