Fußball

Und die Dose Red Bull wird per SMS bestellt

Holger Gertz von der Süddeutschen hat sich nach Salzburg begeben und schildert Geschichten, die für den Supporter alter Schule wie ein Horrorszenario sondergleichen klingen, und erzählt weiter, wie die "alte Austria" nun in der 7.Liga von Neuem angefangen hat.

Fazit: Extrem lesenswert!

Geistig verwirrt?

Da der Sport-Manager des SV 98, Tom Eilers, nicht bei dem Testkick gegen den Tabellenführer der Oberliga BW, SV Sandhausen, (2:2) zugegen war, nehme ich an, er vertrat den Verein bei der in gewissen Kreisen (zum Beispiel den unsrigen) schon legendären Staffeltagung der Regionalliga Süd in Frankfurt.

Dort wurde die Rückrunde terminiert.

Das veranlasste die örtlichen Gefälligkeitsjournalisten aus der Holzhofallee das Echo zu dem denkwürdigen Satz:
"Höhepunkt dürfte das Heimspiel am Samstag, dem 14. April (14.30 Uhr) gegen Aufstiegsanwärter TSG Hoffenheim sein."

Nein, dürfte es nicht.

"Dat Minimum"

Wer das schier einer Endlosschleife abgedroschener Phrasen und Binsenweisheiten entnommene ewig gleichsagende Gestelze der so genannten Fußballlehrer in Pressekonferenzen nach den Spielen nicht mehr gewillt ist, zu hören und sich nach mehr Emotionen, Ehrlichkeit und Klartext sehnt, für den hat Christoph Daum nach dem heutigen 1:1 gegen den FC Augsburg Erfreuliches Parat.

Winterpausen-Blues

Im Gegensatz zum Beispiel zu den Italienern, den Spaniern und den Engländern erlaubt sich der deutsche Fußball bekanntermaßen von Mitte Dezember an eine mehr (Regionalliga abwärts) oder weniger (Erste und Zweite Bundesliga) ausgedehnte Winterpause.

Das geht natürlich auch am SV 98 nicht spurlos vorbei. Könnte man zumindest meinen. Doch weit gefehlt! Von Nachrichtenflaute rund um das Böllenfalltor kann keine Rede sein. Zunächst wurde bekannt, dass der bisherige Hauptsponsor - ein örtlicher Haarpflegespezialist mit Vorzeigemanpower vor allem im Personalwesen - seinen Vertrag um ein Jahr bis 30.6.2008 verlängert.
Wobei: "Bekannt werden" ist vielleicht nicht die passende Vokabel, denn laut dem erwähnten hochseriösen, rechtlich stets versiert agierenden, Vorstandsmitglied Krämer sollte diese Verlängerung eigentlich nicht unbedingt publik gemacht werden, weil der Sponsor "den Ball intern flach halten" will. Der Premiumsponsor, den man in Darmstadt immer noch unter Heag kennt, läßt sich das natürlich nicht zweimal sagen und verlängert ebenfalls um ein Jahr. Über die Modalitäten wurde - selbstverständlich, das ist unter Profis usus - Stillschweigen vereinbart.

Der nun wieder dem Hauptkonzern in Bonn einverleibte Internetableger in magenta dagegen, so munkelt man schon seit Wochen in und um den großen Woog, wird diesem Schritt nicht folgen. Das wird selbstredend noch bestritten, denn Manager, Geschäftsführer, Marketingfachmann, Vizepräsident Karl-Heinz Hahn betont in der Rundschau, "Hier sind wir noch in Verhandlungen". Auch dass man aus dem Ende des Jahres 2006 ausgelaufenen "Lilien-Magazins" auf Rhein-Main TV, welches maßgeblich von diesem Geldgeber finanziert wurde, den Schluss einer Demission des Unternehmens ziehen könne, bestreitet der Schmierenhändler.

Und dann war dem Verein Ende der letzten Woche sogar bundesweite Aufmerksamkeit gewiss. Nach einem Artikel von Mike Glindmeier auf Spiegel Online und darauf folgenden Berichten weiterer Medien (hr online: "Kein Bett für Schlaudraff") wurde auch offziell bestätigt, was sich schon in der Hinrunde hartnäckig in diversen Darmstädter Kneipen erzählt wurde: Der Jung-Nationalspieler Jan Schlaudraff (noch Aachen, demnächst München) spielte vor einigen Jahren beim SV 98!
Naja, es war eine kurze Zeit damals, rund um den Jahrtausendwechsel, es war auch eine wilde Zeit, die Wohnungen im Großraum Darmstadt waren knapp, das Geld sowieso (aber dafür "bezahle mer immer pünktlisch!") und deswegen war es Schlaudraff (zum Glück für ihn, zum Pech für die Lilien) nicht vergönnt, länger als 6 Wochen am Böllenfalltor mitzutrainieren. Nun, was soll man sich grämen, denn wie Jugendleiter Franz Hierer abstruserweise, euphemistisch, in-seiner-eigenen-Welt-lebend, kühlen-Rioja-trinkend zutreffend festellt: "Ein Spieler wie Schlaudraff wäre eh nicht bei uns geblieben".

Genau! Und die Ablösesummer auch nicht!

Übrigens: Ein neuer Mann wurde auch verpfichtet. Er heißt Peter Endres und kommt von der zweiten Mannschaft des 1.FC Kaiserslautern. Der Vertrag ist zwar noch nicht unterzeichnet, aber für diese Fälle sieht das Organigramm die überkommene Handlungspraxis ja noch den Spezialisten für "Verbandsfragen, Lizenzierung und abschließende Vertragsverhandlungen" vor: "De Uwe werd´s scho mache!"

Der Sohn von Götz Eilers

Tom Eilers ist der Sohn von Götz Eilers, welcher wiederum bis vor kurzem Chef-Justiziar des DFB war. Außerdem ist Tom Eilers seit einigen Wochen Sport-Manager des SV 98.
In dieser Funktion hat Tom Eilers letzte Woche unter den nach Pfullendorf mitgereisten Fans für Furore gesorgt, weil er selbigen vorhielt, sie bräuchten sich nicht zu wundern, dass die Mannschaft verunsichert sei, wenn sie von den Anhängern bei einem 0:3-Pausenstand ausgepfiffen werde.

Nun ist eine Woche vergangen und der 1.FC Saarlouisbrücken holte sich am Böllenfalltor vier Tore ab, was angesichts der Tatsache, dass die Lilien in dieser Saison noch nie mehr als 2 Tore schossen, eine reife Leistung ist. Jedenfalls überzeugten die Mannen von Coach Kleppinger, wobei rund um das Böllenfalltor seit einiger Zeit fleißig spekuliert wird, dass im Winter Spieler verkauft werden müssen. Just die in den heißen Töpfen der Darmstädter Gerüchteküche befindlichen Spieler (so Stefan Leitl, Alberto Mendez, José Sebastiao da Veiga) boten am Samstag eine mehr als überdurchschnittliche Leistung. Ihnen soll an dieser Stelle gar nichts Böses unterstellt werden. Zumal auch Nico Beigang, der Sebastian Gehrmann von der Rundschau anvertraute, keinesfalls im Abstiegskampf den Verein zu verlassen, ebenfalls herausragte.

Dass Spieler den Verein verlassen müssen und neue Spieler zu den Lilien hinzust0ßen, verneint inzwischen allerdings auch Eilers nicht mehr. Steffen Gerth von der FAZ jedenfalls konstatiert:

Daß es bei den "Lilien" im Winter zu einem großen Personalaustausch kommen wird - gerüchteweise sind auch Stefan Leitl, Christian Wiesner und Sebastiao vor dem Absprung -, verneint Sportmanager Eilers gewohnt wortreich. "Im großen und ganzen wird uns diese aktuelle Mannschaft vor dem Abstieg retten." Im großen und ganzen heißt aber, daß die "Lilien" mit Ab- und Zugängen rechnen. Weil der Verein Probleme "mit der marktgerechten Bezahlung hat" (Eilers), sieht es so aus, als wollte er günstige ehemalige Darmstädter Spieler zurück ans Böllenfalltor locken wie Dirk Wolf, aber auch Christian Beisel oder Boris Kolb.

Probleme mit der "marktgerechten Bezahlung". Aha. Interessant. Zumal wenn man die "Erklärung des Präsidiums zum Rücktritt von Thomas Schmidt" vom 20.10.2006 in Erinnerung hat, in der behauptet wurde,

Das Präsidium hat für die Saison 2006/2007 einen Etat zur Verfügung gestellt, der ebenso hoch ist wie in der letzten Saison, in der ein Aufstieg erreicht werden sollte.

Soviel zu den Themen Glaubwürdigkeit, Transparenz und Vertrauen. Ob Tom Eilers auch schon gemerkt hat, welche Fähigkeiten, Wesenszüge und Motive die Mitglieder des aktuellen Präsidium haben? Hoffentlich.

Nachtrag: Dass auch von mir oft kritisch beäugte Äscho geht in seinem Spielbericht (Autor Jens-Jörg Wannemacher) auch auf den Stimmungsboykott fast aller aktiven Gruppierungen der Darmstädter Szene der ersten 12 Minuten ein. Das freut.

Max Merkel

Der ehemalige Bundesligaspieler, Trainer (u.a. von Real "den Königlichen" Madrid) und Bild-Kolumnist Max Merkel ist im Alter von 87 Jahren gestorben.
Empfehlenswert sind seine laut Bild "50 besten Sprüche".
Kostprobe: „Jede Straßenbahn hat mehr Anhänger als Bayer Uerdingen.“

Moralische Instanzen

Harald Strutz (morgen 56) ist neben seinem bürgerlichen Beruf des Rechtsanwalts auch Mitglied des Mainzer Stadtrats für die FDP, im Vorstand des DFB, Vizepräsident der DFL, seit beinahe 20 Jahren Präsident des 1. FSV Mainz 05 und seit gestern neben Prof. Karl Kardinal Lehmann die zweite Mainzer Moralische Instanz.
Besagte Personifizierung des Multi-Funktionärs stellt also fest, es gebe irgendwo Grenzen.

Ich finde, man kann die Geschehnisse um den "verschnupften Daum" (Uli Hoeneß) nicht einfach beiseite schieben. Fragen sollte man sich schon, ob jemand, der qua Amt einen dermaßen öffentlichkeitswirksamen Beruf ausübt, durch die Fehler, die er beging, disqualifiziert ist (für immer). Ich schließe mich dem nicht an.

Viel erschreckender finde ich, dass man den Eindruck bekommen könnte, Christoph Daum alleine ist eine Erfolgsgarantie (Aufstieg - Klassenerhalt - UEFA-Cup - Meisterschaft)? Sicher, er war ist ein herausragender Trainer, er ist Wahlkölner und wird allein durch seinen Namen dafür sorgen, dass der 1.FC Köln für den ein oder anderen Spieler interessant wird.

Ob Christoph Daum nun aber das Risiko, das der Club mit seiner Verpflichtung eingeht (W. Overath auf der JHV am 21.11.2006 laut Kölner Stadt-Anzeiger: „Wir sind bisher nur soviel Risiko eingegangen, wie es die finanziellen Mittel erlaubt haben. Seien Sie sicher: Das wird jetzt anders.“) rechtfertigt, das hoffe ich inständig - indes, ich bin skeptisch.

Um Harald Strutz zu entgegnen berufe ich mich mit Michael Meier zusammen auf den Apostel Johannes:

"Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein [auf sie]."
Joh, Kapitel 8, Vers 7

Der neue Darmstädter Jugendstil

Die erste Fußballmannschaft des SV Darmstadt 98, gemeinhin die "Lilien" genannt, hat seit einigen Wochen einen neuen Trainer, in gewissen Kreise auch "Vorturner" genannt. Gerhard Kleppinger, zu den Zeiten der Blue Boys Bergstraße Anfang bis Mitte der Neunziger schonmal als Spielertrainer aktiv, ist zurück gekehrt und soll nun den Klassenerhalt sichern. Ursprünglich lautete das Saisonziel "oben mitspielen". Soweit.
Nungut, oben wird diese Saison also nicht mehr mitgespielt und die Wahrheit ist böse Zungen behaupten doch tatsächlich, dass liege daran, dass das gesetzliche Vertretungsorgan des Vereins - der Vorstand - nicht dazu in der Lage war, auch nur Ende der vergangenen Saison (Mai) einen vernünftigen Finanzrahmen für die immerhin im Juli beginnende Runde bereit zu stellen. Böse Zungen. In Wahrheit liegt die Schuld für den Tabellenstand natürlich bei Gino Lettieri, Thomas Schmidt, den Schmierfinken der Frankfurter Presse sowie den Fans.
In jedem Fall stellt die A-Jugend respektive Landesliga-Mannschaft momentan etwa die Hälfte des Kaders der Regionalligamannschaft - und die Jungs machen Spaß. Bereits in Ingolstadt und auch gegen die "kleinen" (Danke. Bitte.) Bayern.

Steffen Gerth jedenfalls, Redakteur u.a. bei der FAZ, bezeichnete die Mannschaftsaufstellung als "Neuen Darmstädter Jugendstil". Etwas plump, etwas zu naheliegend vielleicht, der Vergleich der Mathildenhöhe mit dem Böllenfalltor, aber in der Sache- ja da hat er Recht.

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