Alte Männer
Das aktuelle Titelthema des selbsternannten "Magazin für Fußball-Kultur" sorgt in diesen Tagen für viel Gesprächsstoff in den grandios überschätzten Internetforen zahlreicher Vereine. Das Motto heißt "Der dressierte Fanblock" und man wollte offenbar einen Beitrag, möglicherweise den Beitrag zu einer kritische Auseinandersetzung mit der Ultra-Bewegung Schrägstrich Jugendkultur leisten. Zu einem Thema also, das die Fanszenen in Deutschland durchaus beschäftigt. Das ist verständlich, denn, um es auf den Punkt zu bringen: Selbstdarsteller polarisieren grundsätzlich.
Ich gebe zu: über ein bloßes Querlesen des Artikels bin ich nicht hinausgekommen, die Thematik habe ich mit guten Freunden und Bekannten diverse Male hoch und runter diskutiert, die Argumente scheinen mir seit langem ausgetauscht. Und obwohl in Darmstadt ultra-spezifisch eine ähnliche Situation herrscht wie wohl in vielen anderen Städten, die bedingt durch Tradition und oder Erfolg eine gewachsene Fanszene haben: Es bewegt mich nicht mehr. Ich arrangiere mich. Bei den elf Freunden mag das anders sein.
Jedenfalls ist mir bei denveröffentlichten Reaktionen eine im Gedächtnis geblieben, die ich, ohne schon ein alter Mann zu sein, für bemerkenswert erachte.
"Artikel von alten Männern über die Support-Kultur von heute sind somit ein Abgesang auf die eigene Jugend, ein Eingeständnis des älter geworden seins. Sie führen ins nichts. Andere alte Männer mögen Sie bejubeln, doch auch das wird nichts ändern. The Times They Are A-changin. Und so bleibt nur noch eins zu sagen: Sicher gibt es bessere Zeiten, aber diese war die unsere."
Weg von den Ultras, hin zu den Kutten.
Vor einigen Tagen war ich mit einem Bekannten zum Essen verabredet. Selbst eine Lilie durch und durch, aber aus diversen Gründen seit einiger Zeit nicht beim Sportverein zu sehen, stellte er mir am Ende unseres Treffens eine Frage, die mich im Nachhinein stutzig machte:
"Gibt´s eigentlich die Sittenstrolche noch?"
Ich bejahte, erzählte noch ein wenig, warum es die Sittenstrolche schon noch gebe, diese aber momentan beileibe nicht mehr die Präsenz, das Engagement an den Tag legen wie in den ganzen letzten Jahren zuvor - in einer längst vergangenen Zeit. Er verstand und versprach sein Kommen, falls das Zehnjährige gefeiert wird.
Warum ich stutzig wurde? Weil mich nachdenklich machte, wie stark sich Prioritäten verschoben haben. Natürlich, nicht ohne Zwänge das Ganze. Die Schul- und Studienzeit ist vorbei, der Arbeitgeber ruft auch mal am Wochenende und verlangt Reisen quer durch Deutschland oder gar grenzüberschreitend, die sich unglücklicherweise schwerlich mit dem Spielplan der Regionalliga Süd in Einklang bringen lassen. Dazu kommen andere, schönere, Dinge des Lebens, die einen immer wichtigeren Platz einnehmen. Und die Bedeutsamkeit, die Wichtigkeit des vormals ganze Tage ausfüllenden Hobbys SV 98 läßt peu à peu nach.
Natürlich ist es schade, dass die Zeiten, in denen Fahrten nach München, Erfurt, Baunatal, Saarbrücken, Fulda, Steinbach, Bayreuth oder auch Pfullendorf unbeschreibliche Höhepunkte darstellten, vorbei sind.
Nur, andererseits, ist es schon in Ordnung.
Alles hat seine Zeit. Das Wilde, das Extatische, das Willenlose ebenso wie das Gediegene, etwas Zurückhaltendere. Und außerdem wäre es fatal, aus weniger Fahrten, weniger Spielen oder weniger Präsenz zu schließen, dass das Feuer und die Leidenschaft für den Verein, vielleicht sogar die Liebe zu dem Verein, dadurch geschmählert wäre.
Sicher nicht.
/// gehört wird: TOMTE, Es ist so dass Du fehlst ///
Ich gebe zu: über ein bloßes Querlesen des Artikels bin ich nicht hinausgekommen, die Thematik habe ich mit guten Freunden und Bekannten diverse Male hoch und runter diskutiert, die Argumente scheinen mir seit langem ausgetauscht. Und obwohl in Darmstadt ultra-spezifisch eine ähnliche Situation herrscht wie wohl in vielen anderen Städten, die bedingt durch Tradition und oder Erfolg eine gewachsene Fanszene haben: Es bewegt mich nicht mehr. Ich arrangiere mich. Bei den elf Freunden mag das anders sein.
Jedenfalls ist mir bei denveröffentlichten Reaktionen eine im Gedächtnis geblieben, die ich, ohne schon ein alter Mann zu sein, für bemerkenswert erachte.
"Artikel von alten Männern über die Support-Kultur von heute sind somit ein Abgesang auf die eigene Jugend, ein Eingeständnis des älter geworden seins. Sie führen ins nichts. Andere alte Männer mögen Sie bejubeln, doch auch das wird nichts ändern. The Times They Are A-changin. Und so bleibt nur noch eins zu sagen: Sicher gibt es bessere Zeiten, aber diese war die unsere."
Weg von den Ultras, hin zu den Kutten.
Vor einigen Tagen war ich mit einem Bekannten zum Essen verabredet. Selbst eine Lilie durch und durch, aber aus diversen Gründen seit einiger Zeit nicht beim Sportverein zu sehen, stellte er mir am Ende unseres Treffens eine Frage, die mich im Nachhinein stutzig machte:
"Gibt´s eigentlich die Sittenstrolche noch?"
Ich bejahte, erzählte noch ein wenig, warum es die Sittenstrolche schon noch gebe, diese aber momentan beileibe nicht mehr die Präsenz, das Engagement an den Tag legen wie in den ganzen letzten Jahren zuvor - in einer längst vergangenen Zeit. Er verstand und versprach sein Kommen, falls das Zehnjährige gefeiert wird.
Warum ich stutzig wurde? Weil mich nachdenklich machte, wie stark sich Prioritäten verschoben haben. Natürlich, nicht ohne Zwänge das Ganze. Die Schul- und Studienzeit ist vorbei, der Arbeitgeber ruft auch mal am Wochenende und verlangt Reisen quer durch Deutschland oder gar grenzüberschreitend, die sich unglücklicherweise schwerlich mit dem Spielplan der Regionalliga Süd in Einklang bringen lassen. Dazu kommen andere, schönere, Dinge des Lebens, die einen immer wichtigeren Platz einnehmen. Und die Bedeutsamkeit, die Wichtigkeit des vormals ganze Tage ausfüllenden Hobbys SV 98 läßt peu à peu nach.
Natürlich ist es schade, dass die Zeiten, in denen Fahrten nach München, Erfurt, Baunatal, Saarbrücken, Fulda, Steinbach, Bayreuth oder auch Pfullendorf unbeschreibliche Höhepunkte darstellten, vorbei sind.
Nur, andererseits, ist es schon in Ordnung.
Alles hat seine Zeit. Das Wilde, das Extatische, das Willenlose ebenso wie das Gediegene, etwas Zurückhaltendere. Und außerdem wäre es fatal, aus weniger Fahrten, weniger Spielen oder weniger Präsenz zu schließen, dass das Feuer und die Leidenschaft für den Verein, vielleicht sogar die Liebe zu dem Verein, dadurch geschmählert wäre.
Sicher nicht.
/// gehört wird: TOMTE, Es ist so dass Du fehlst ///
Achtundneunzig - 2. Dez, 23:05
Frage mich nur, warum dazu nicht "Fussball ist immer noch wichtig" von den Herren Wiebusch, Friedrichs, Bela B und Fettes Brot gehört wurde ???
And whatever they say...dieser Blog trägt seinen Untertitel immer noch zu recht. In jeder Spielminute.
Grüzi wohl!